Ich sollte mich mal wieder melden und das tue ich hiermit jetzt auch endlich! :) Also mir geht es soweit ganz gut, nur die Hitze macht mir zu schaffen an einigen Tagen, weil es auch schon mal 40° hier werden können, was dann leider unerträglich wird und wo dann nur noch eine Abkühlung im Fluss oder Freibad hilft.
Anfangen werde ich allerdings erst mal mit meiner Reise nach Sucre, die ich vom 21.09.-24.09. unternommen habe um meine Verwandten dort endlich zu besuchen und meine Geburtsstadt mal wieder zu sehen an dem verlängerten Wochenende als der Montag frei war, weil Dia de Santa Cruz war, also der Feiertag des Bundeslandes Santa Cruz. Ich bin also am Freitagnachmittag mit der Flota vom Bus-Bahnhof aufgebrochen auf einem Weg, der leider bis Tarabuco nicht asphaltiert ist und nur aus Sand oder Geröll besteht und zudem durch die Berge führt. Daher ist er auch nicht ungefährlich, weil es im letzten Jahr auch schon einen Unfall gab, bei dem deutsche Freiwillige schwer verletzt wurden. Die Fahrt dauerte dann auch statt wie angekündigt nur 14 Stunden statt 15 Stunden, obwohl kleinere Zwischenstopps gemacht wurden über Muyupampa, Monteagudo, Padilla, weshalb ich dann um 5 Uhr morgens ankam in Sucre statt wie ursprünglich geplant um 7 Uhr. Unterwegs wurde es dann auch in Richtung Sucre merklich kühler und die Luft wurde etwas dünner in der Höhe. Meine Verwandten schliefen deshalb noch, nur meine Tante Sandra öffnete mir dann zum Glück die Tür und ich legte mich danach erst einmal schlafen, weil ich in der Flota leider kaum geschlafen habe.
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| geschmücktes Auto für die Entrada |
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| Plaza |
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| Krönungssaal |
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| Innenhof der 'Casa de la Libertad' |
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| Freiheitsheldin Juana Azurduy de Padilla |
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| Unabhängigkeitserklärung |
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| Gründer Boliviens: Simón Bolívar (Mitte) und 1. Präsident: Antonio José de Sucre (links) |
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| jetziger Präsident Boliviens: Evo Morales |
Am nächsten Tag luden mich meine Verwandten zum Essen in ein Restaurant ein, wo es fast nur scharfe Speisen mit Ají und Llajua gab, was leider ganz und gar nicht mein Fall ist, dies allerdings für Sucre sehr typisch ist. Deshalb wählte ich dann Ranga, was zu den weniger scharfen Speisen zählt. Danach wollte mir meine Tante noch ein wenig mehr von Sucre zeigen und so führte sie mich in der Stadt rum bis zu einem Park, dessen Name mir nicht mehr einfällt. Dort lud sie mich dann auf ein Eis ein und es gibt sogar die Nachbildung eines Mini-Eiffelturms dort. :D Ein Besuch bei "Para tí" durfte natürlich auch nicht fehlen, das ein sehr berühmtes Schokoladengeschäft Boliviens ist, allerdings kommt die Schokolade an die Deutsche auch nicht ran.
Später am Nachmittag hatte mich meine Tante Jimena, die mit ihrem englischen Mann und Töchtern in Trier lebt und gerade mit ihrere Familie in Sucre wohnt bis Februar, auf Kaffee und Kuchen ins Haus ihrer Schwester und Eltern eingeladen. Dort konnte ich dann endlich auch meine andere Verwandtschaft kennen lernen, die aus Tante Roxana, Cousine Fabiana, Cousin, Großtante, Großonkel und jüngerer Cousine besteht. Eigentlich hatte ich auch schon vor mir am Sonntagabend ein Ticket für die Flota nach Camiri für den Montag zu kaufen, allerdings hatte ich nicht mit eingeplant, dass die Flotas dahin nur abends um 18 Uhr rum fahren und nicht noch wie ausgegangen nachmittags oder morgens fahren. Deshalb kaufte ich mir also morgens ein Ticket für Montagabend und kam dann erst am Dienstag zurück, obwohl ich ja am Dienstag eigentlich schon wieder arbeiten sollte. Dafür hatte ich nun noch einen Tag länger für Sucre, was ja auch nicht schlecht war! :)
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| Corte Suprema (Höchster Gerichtshof Boliviens) |
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| Kathedrale |
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| Miniatur-Eiffelturm im Parque Bolívar |
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| meine Verwandten aus Sucre:) |
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| typische Straße Sucres |
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| mit meiner Tante im Kino |
Am Montag kaufte ich mir also zunächst mein Flota-Ticket für abends und begleitete meine Tante danach noch durch die Stadt bei ihren Erledigungen und kaufte mir selbst ein paar Sachen auf dem Mercado. Anschließend gingen wir noch in ein schönes Café und bestellten dort Saltenias, die zu meinen Lieblingsspeisen gehören und mir in der besonders flüssigen Variante besonders gut gefallen, und etwas zu trinken. Saltenias sind mit Kartoffeln, Erbsen, Oliven, Ei, wahlweise Fleisch oder Hähnchenfleisch gefüllte Teigtaschen, die äußerst lecker sind und unbedingt mal probiert werden sollten! Zu Hause gab es dann auch nochmal leckeres Hähnchen süß-sauer mit Nudeln und Gemüse, dass ich mir als Mittagessen wünschen durfte.
Nachmittags besuchte ich mit meiner Tante dann noch Tia Waldina, die zwar nicht meine Blutsverwandte ist, aber doch zur Familie gehört, da sie auch einen Sohn mit meinem Großonkel Raul hat und mein Vater mit seiner Mutter und Schwester eine Zeit lang in ihrem Haus gelebt hat als Kind. Durch sie erfuhr ich dann noch einiges Interessantes zu meiner Familie und Verwandten ,die bereits lange verstorben sind und vor allem zu den Eltern meines Vaters, die auch bereits leider früh verstorben sind und die weder ich noch meine Geschwister oder Mutter kennen lernen konnten und leider auch kaum oder gar keine Fotos von ihnen existieren.
Abends musste ich mich dann leider wieder von meinen Verwandten verabschieden und mich mit der Flota nach Camiri aufmachen. Für den darauffolgenden Tag wurden auch Streiks einiger Flotagesellschaften angesagt, die zum Glück aber nur den Westen des Landes, also das Hochland in Richtung Potosi, Oruro, La Paz, usw. betrafen.
So kam ich also ohne Probleme wieder auf dem schrecklichen Weg nach Camiri, wo mich auch schon wieder die Mittagshitze erwartete. Arbeiten musste ich an dem Tag im CE.DE.IN. aber zum Glück nicht mehr, weil für die ganze Woche ein Lehrer-Streik angesagt war und die Schüler somit frei hatten und nicht zum Centro kamen.
Daher konnte ich das nächste Wochenende dann auch schon Freitagnachmittag nach Santa Cruz aufbrechen, wo ich vor hatte mir die 'Expocruz', eine Expo zu allen möglichen Dingen wie Elektronik, Kleidung, Lebensmittel, Haushaltsgeräten und mehr, anzusehen und meine Tante und Familie dort mal wieder zu besuchen.
Am Samstagnachmittag stand aber erst einmal ein Besuch von meiner Großtante Edith und ihrem Sohn und meinem Onkel Nelson mit seiner Frau Roxana und seinen 2 Söhnen und Tochter an, die ich bisher noch nicht kannte. Wir haben uns dann auch erst einmal näher kennen gelernt und versprochen uns bald wiederzusehen.
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| meine Verwandschaft aus Santa Cruz |
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| Schildkröten können schon interessant sein :D |
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| Expocruz |
Abends ging es dann mit meinem Cousin Marc aus Samaipata und seinem Freund Jan zur Expocruz, wo wir von meinem älteren Cousin und Marcs älterem Bruder Felix reingelassen wurden, der dort bei der Security gearbeitet hat. Die Expocruz ist riesig groß und so schafft man auch gar nicht sich alles an einem Abend anzusehen, weil es verschiedene Papillons, also Pavillons, wie der Papillon Estados Unidos mit typischen Produkten von dort gibt. Außerdem waren unglaublich viele Leute dort, weshalb es dann auch schon mal länger dauerte durch einen Papillon durchzugehen. Ich hab mir dann auch zunächst etwas zu Essen gekauft, da ich noch nicht zu Abend gegessen hatte und kaufte mir noch ein paar Kleinigkeiten wie Armbänder und Flip-Flops. Mein Cousin Felix wollte uns dann auch noch unbedingt zu dem Pavillon von Tigo, ein bekannter Handyanbieter hier, führen, da er dort Türsteher war. Mein Cousin Marc und sein Kumpel Jan wollten da auch gerne rein, weshalb wir nun also in einen mit künstlichem kaltem Nebel umhüllten Gang gingen, auf Sesseln Platz nahmen und darauf warteten, dass irgendein Werbespot auf Großbildleinwand startete. Der war wie ich fand nicht wirklich spektakulär, sondern einfach nur protzig war und an die neueste Produktvorstellung von Apple erinnerte, aber vielen gefiel er offenbar, da sie in lautes Staunen verfielen. Danach wollten mein Cousin und sein Freund noch zur Plaza um Cocktails in einer Bar zu trinken, aber ich machte mich dann mit einem Taxi auf den Weg zum Haus meiner Tante, da ich doch ziemlich geschafft war.
Am nächsten Tag kaufte ich mir dann vormittags das Ticket für die Flota und erledigte noch ein paar Einkäufe bei Hipermaxi, ein riesiger Supermarkt hier ähnlich wie Real, und unterhielt mich noch kurz mit der Freiwilligen Anna, mit der ich ja schon gemeinsam in Samaipata war. Daraufhin musste ich dann auch schon zum Terminal und mit der Flota nach Camiri zurück.
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| auf dem Weg zur Plaza |
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| Beginn der Entrada |
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| Verkauf der Snacks und Limonade |
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| Afro-Saya |
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| Tiefland-Tanz |
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| Caporales |
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| Morenada-Kostüme |
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| Morenada |
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| Tanz vor der Kirche |
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| Finale der Entrada |
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| Morenada-Tänzer |
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| selbst die Kleinsten tanzen mit :) |
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| Franzikus von Asisi in der Kirche |
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| Christus-Replik |
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| Franzikus von Asisi im Centro |
In Camiri fand am 3. Oktober die Entrada zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt Franziskus von Asisi statt mit bunten Folklore-Tänzen wie Morenada, Caporales, Tinku, Chacarera, Afro-Saya, Cueca, etc. statt. Dazu hatten wir uns im CE.DE.IN. auch überlegt Ananaserfrischung, Asadito (Fleisch mit Brot und Kartoffel), Queque (Kuchen) und Bolo (Gelatine-Eis) zu verkaufen um ein wenig Geld einzunehmen für's Centro. So gingen wir also mit den Kindern, die gekommen waren zur Plaza und stellten dort unseren Stand auf. Mit viel Werbung schafften wir es dann auch Einiges zu verkaufen und konnten uns auch noch den Umzug ansehen, bei dem ich auch eine Erzieherin des PIAN entdeckte, die Morenada tanzte. Auch einige Kinder des CE.DE.IN.'s und bolivianische Freiwillige tanzten dort mit, die teilweise mit ihren Schulen tanzten, die sich dort mit der Universität und Tanzvereinen maßen.
Am nächsten Tag fand dann die Messe zu Ehren des Schutzheiligen statt, zu dem ich mit den anderen aus dem Centro ging. Anschließend fand noch ein Empfang mit Mittagessen im Centro statt für die Mitarbeiter und Freiwilligen des Centros sowie Eltern des PIAN und CE.DE.IN.'s. Danach hatte ich an dem Tag dann frei, weil Feiertag war, an dem ich mich dann erholte.
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| Choreti |
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| Virgen de Urkupinia |
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| ein recht überschaubarer Ort |
An dem Samstag nahm ich diesmal auch zum ersten Mal am Treffen der Pfadfinder der Gruppe "La Salle" teil, bei dem wir zur Plaza gingen um Pfadfinderspiele mit den Kindern zu spielen und typische Lieder der Pfadfinder zu singen. Allerdings fand an dem Tag auch eine Militärparade um an den Chaco-Krieg zu erinnern oder so ähnlich. Das wirkte auf mich aber doch sehr befremdlich, weil das schon sehr militärisch war und laut kommandiert wurde.
Im Freibad in Choreti, kleinerer Ort neben Camiri, war ich auch schon ein Wochenende. Das Freibad dort ist allerdings wesentlich kleiner als die in Deutschland, da es auch nur zwei Becken gibt: Ein Kinder- und ein Schwimmbecken. Aber es ist trotzdem sehr schön dort, weil es relativ im Grünen liegt und auch weiter abgeschieden von der Stadt ist und somit schön ruhig zum Erholen.
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| Pfadfinderspiele auf der Plaza |
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| ist schon ein recht merkwürdiger Anblick :D |
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| die Autos müssen natürlich auch geschmückt werden :D |
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| Militärparade |
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| Soldaten in Chaco-Tracht |
Ende Oktober fand dann auch eine Promocion für die dirigentes der scouts statt, wo die Pfadfinderleiter ihre Pfadfinder-Schleifen bekamen und somit ganz offiziell als Mitglieder der Scouts aufgenommen wurden. Ich bekam auch eine Schleife und musste dazu einen Eid ablesen und auf die Gruppe "La Salle" schwören. Somit bin ich nun auch offizielles Pfadfindermitglied, was ich in Deutschland so eher nicht machen würde. :D
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| Die Schleifen liegen schon bereit! |
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| alle müssen gerade und in einer Reihe stehen |
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| Aufsagung des Eides |
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| frisch gekürte Dirigentes |
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| Scouts 'La Salle' |
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| Das Emblem von 'La Salle' |
Am 31. Oktober fuhr ich dann mit meinem Leiter Humberto nach Ivo, das zwar noch im Chaco liegt, aber schon zum Departemento Chuquisaca gehört, um uns dort auf Einladung der Caritas eine Ausstellung zweier Schulen zum Thema Recycling anzusehen. Denn Umwelt und der Schutz dieser ist gerade auch das Thema der Hermandad. Es gab wirklich schöne Ausstellungsstücke, u.a. Blumenvasen, Geldbüchsen, Krüge aus Plastikflaschen oder anderem Plastikmaterial und Blumenschlangen aus Dosenresten, was schon sehr kreativ war. Dazu trugen die Schüler Gedichte vor oder sangen Lieder und zum Schluss wurden noch Geschenke wie DVD-Player an die Schulen verteilt und ich bekam sogar auch ein paar der recycelten Utensilien geschenkt. :)
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| Ivo |
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| Schule und Ort der Ausstellung |
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| recylcete Flaschen und Dosen |
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| Kreativität kennt keine Grenzen! |
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| Sehr praktisch! |
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| lediglich aus einer Flasche gebastelte Blumenvase |
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| Girlanden aus Bierdosen |
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| hier wird gesungen |
Am selben Tag fuhr ich dann noch nach Santa Cruz um zunächst bei meiner Tante zu übernachten und am nächsten Tag dann für Todos Santos, also Allerheiligen, nach Samaipata zu fahren. Denn das verlängerte Wochenende bot sich sehr gut an dafür, da die Reise dorthin schon etwas in Anspruch nimmt. Allerdings war es gar nicht so einfach einen Sitzplatz im Bus zu ergattern, weil sehr viele Leute nach Samaipata wollten, da sie über Todos Santos die Gräber ihrer Verwandten besuchen wollten. Deshalb war nur noch für die Kekse meiner Tante Platz im Bus, die sie immer so nach Samaipata liefert und ich fuhr deshalb mit dem Sammeltaxi. Dort angekommen fiel gleich auf warum außer wegen Todos Santos und der üblichen Touristen so viele Menschen nach Samaipata wollten, denn es fand dort auch eine Jahrgangsparty sehr vieler Jahrgänge statt, zu dem dann viele Leute aus Santa Cruz anreisten. Ich kaufte mir an dem Tag nur noch zwei unglaublich leckere Mini-Pizzen auf der Plaza bei einem Hippie-Stand.
Am nächsten Tag ging ich dann mit meinem Cousin abends zum Friedhof um Blumen und einen Plastikblumen-Kranz für meine verstorbene Cousin und den Halbbruder meines Cousins dort abzulegen. Allerheiligen wird in Bolivien allerdings ganz anders gefeiert, denn vor dem Friedhof gab es Verkaufsstände mit Grillfleisch und Getränken wie Chicha, das ein typisches Getränk des Hochlandes ist, und eben Blumenstände auch mit Plastikblumen-Kränzen. Außerdem wird laut Musik gehört und eher gefeiert auf die Toten und viel getrunken, was dann eher an eine Party erinnert, aber eine Tradition des indigenen Glaubens ist. Zudem werden Masitas, leckeres Gebäck aus Mais und Mehl, auf dem Friedhof verzehrt. Des Weiteren gehen die Kinder rum und beten vor de Gräbern der Verwandten anderer Leute, wofür sie dann Gebäck wie Masitas und Limonade erhalten. Das erinnert da doch schon sehr an Halloween, da sich die Beutel somit auch recht schnell füllen. Am Samstag traf ich mich dann mit einer Freundin aus Samaipata, die in Santa Cruz studiert und mit ihrer Schwester angereist war um mit ihrer Familie Mittag zu Essen, die in einer Quinta in Samaipata arbeitet, also Ferienwohnungen verwaltet. Abends musste ich dann leider wieder nach Santa Cruz zurückfahren, allerdings wieder mit dem Taxi, weil der Bus schon früh morgens gefahren und der nächste erst am nächsten Tag fahren würde. Deshalb konnte ich leider auch nicht mehr zu der Jahrgangsparty hingehen, zu der mich meine Freundin eingeladen hatte. So wartete ich also bis sich das Taxi füllte, da der Taxifahrer erst losfährt, wenn das Taxin losfährt, was dann aber leider 1 1/2 Stunden gedauert hat. Allerdings traf ich so doch noch zufällig einen Bekannten, mit dem ich mich ursprünglich auch treffen wollte, aber nicht wusste wo er wohnt und konnte die Wartezeit ein wenig überbrücken. Am nächsten Tag zu fahren wäre auch eine schlechte Option gewesen, weil dann alle wieder zurückfahren würden und ich es zeitlich nicht mehr am selben Tag nach Camiri geschafft hätte. So kam ich also abends in Santa Cruz an und kaufte mir am nächsten Tag nach Einkäufen im Supermarkt das Ticket für die Flota nach Camiri, wo ich dann abends nach einer kleinen Reifenpanne kurz vor Camiri ankam.
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| Plastikblumen-Kränze |
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| Halb-Samaipata ist auf dem Friedhof versammelt :D |
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| Gräber meiner Verwandten |
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| hier wird der Brauch zelebriert |
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| Verkaufsstände vor dem Friedhof |
Ansonsten ging alles wieder dem Alten nach und auch die Hitze kehrte nach einer kleinen Regenpause wieder zurück. Letzte Woche wurden aber leider ohne die Bevölkerung zu benachrichtigen die Wasserleitungen abgedreht und es somit von 17 Uhr bis zum nächsten Morgen kein Wasser gab. Ungünstig war nur, dass ich mir allerdings keinen Wasservorrat angelegt hatte vorher, da es ja keine Vorwarnung gab und ich mir dann alle Wasserreste aus dem Haus zusammenkratzte zum Waschen und Zähneputzen. Die Wasserwerke beteiligten sich so wohl auch an einem Streik gegenüber dem Bürgermeister, der in einen Korruptionsskandal verwickelt ist. Deshalb gibt es in letzter Zeit auch häufiger Auseinandersetzungen zwischen Ratsvorsitzenden und Arbeitern, die oftmals mit Pistolenschüssen begleitet wird, was schon erschreckend wirken kann. Außerdem gibt es seit Montag auch einen Streik der Verkäufer auf dem Markt landesweit, weshalb es vorkommt, dass man Obst oder Gemüse nur vormittags kaufen kann, da danach die Stände geschlossen sind und gestreikt wird oder man eben mit Glück nur einen geöffneten Obststand am Nachmittag findet. Einige Läden rund um den Mercado beteiligen sich am Streik, die dann auch geschlossen sind und es somit schwierig werden kann seine Einkäufe zu erledigen.
Erwähnen wäre aber noch, dass ich jetzt auch Besuch bekommen hab von einer netten Frau aus Santa Cruz von meiner Organisation, die als Vertretung für meine eigentliche Koordinatorin alle Freiwilligen im Oriente, also im Tiefland besucht. Wir haben uns dann auch über meine Arbeit unterhalten und wie ich mich fühle und ob alles in Ordnung ist oder ich unzufrieden über etwas mit meiner Arbeit oder generell bin. Gabriela so wie sie heißt war dann auch noch bei der Geburtstagsfeier von meinem Chef Humberto dabei abends, die hier im Centro gefeiert wurde und wozu auch ein DJ engagiert wurde, was hier offensichtlich immer sehr wichtig ist.
Bei der Pastoral Juvenil Vocacional war ich jetzt auch schon öfter, die aus jungen Menschen, die teilweise Priester werden wollen, besteht, die sich mit Gott und kirchlichen Themen beschäftigt, aber sich auch Aktionen zum Thema Umwelt überlegt und eigene kleine Gruppen in Camiri verstreut besitzt.
Ich werde mich dann jetzt erst einmal wieder verabschieden und versuche den nächsten Eintrag nicht allzu lange warten zu lassen!
Viele Grüße ins zurzeit herbstlich kalte Deutschland aus dem warmen Camiri! :)



























































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