Samstag, 11. August 2012

Jubiläumsfeier in Cochabamba und Start des Sprachkurses in Santa Cruz

Jetzt berichte ich endlich über die 25-jährige-Jubiläumsfeier zur Partnerschaft der Diozösen Hildesheim und Trier und den 18 Diozösen Boliviens sowie meiner ersten Tage im Spanisch-Sprachkurs in Santa Cruz! 


Abflug am Flughafen Hannover

Aber erst einmal zum Flug: Unsere Gruppe der Hildesheimer Freiwilligen traf sich also am 1. August um 16 Uhr am Flughafen in Hannover um die Reise nach Bolivien anzutreten. Zunächst musste aber erst einmal das 2. angemeldete Gepäckstück bezahlt werden, da 1x23 kg bei vielen nicht ausreichte um alles unterzubringen. Danach verabschiedeten wir, also die bolivianischen Freiwilligen, uns von den beiden Freiwilligen, deren Flug nach Südafrika bereits um 18 Uhr ging. Danach waren auch wir daran uns von allen Familienmitgliedern und Freunden zu verabschieden, was einigen sehr schwer fiel und deswegen auch viele Tränen flossen. Um 19 Uhr flogen wir dann pünktlich mit Lufthansa nach München, wo wir einen kurzen Aufenthalt hatten und viele die Gelegenheit nutzten noch einmal SMS  zu verschicken vor dem langen Weiterflug. Um 21.45 Uhr ging es dann ebenfalls wieder mit Lufthansa weiter nach Sao Paulo. Dies war zweifellos der längste Flug von allen, da wir auf dieser Strecke insgesamt 12 Stunden unterwegs waren und mehrere Zeitzonen durchflogen, was dann später auch bei vielen zu leichten Jetlag-Erscheinungen führte. Der Flug selbst war bis kurz vor der Küste Brasiliens sehr angenehm, weil es ausreichend Essen und Trinken gab und wir uns durch ein gutes Filmangebot nicht langweilten. Als es dann aber auf Brasilien zuging begann es auf einmal plötzlich zu schaukeln und wir wurden aufgefordert die Gurte anzulegen. Dort hatte ich zum 1. Mal das Gefühl, dass wir abstürzen konnten und hoffte inständig den Flug unbeschadet zu überleben. Zum Glück kamen wir dann auch unbeschadet morgens um 5 Uhr in Sao Paulo an, wo wir erst einmal unser Gate finden mussten, da der Flughafen dort doch um einiges größer ist als der in München. Und so befanden wir uns auch erst mal am falschen Gate bis uns eine Fluhafenmitarbeiterin das richtige Gate verriet, da wir uns schon wunderten, dass unser Flug nicht angezeigt wurde. Der Flug selbst verspätete sich aber noch etwas und so vertrieben sich die meisten die Zeit um kostenlos im Internet per Laptop zu surfen. Mit TAM flogen wir dann nach Asunción/Paraguay, wo wir dann vormittags ankamen. Auf dem Flug von Sao Paulo nach Asunción überraschten uns jedoch die Stewardessen mit guten Deutschkenntnissen, was vielleicht auf deutsche Vorfahren zurückzuführen ist. In dem beschaulichen Flughafen Asuncións überbrückten Harfenmusiker unsere Wartezeit mit tollen Klängen und so flogen wir gespannt auf Bolivien weiter nach Santa Cruz, wo wir reichlich verspätet um 14 Uhr ankamen. Dort erwartete uns dann auch sogleich die Kontrolle des Visums am Flughafen und ein kurzer Sicherheitscheck. Nachdem wir damit fertig waren empfing uns Araceli Mendiluce, die Koordinatorin der Freiwilligen in Bolivien mit einem eigens gemieteten Micro-Bus, was auch nötig war angesichts des vielen Gepäcks. Zuerst einmal ging es dann zum Bus-Terminal um die Gepäckstücke für die Weiterfahrt nach Cochabamba abzugeben. Bevor wir kurz Santa Cruz erkundeten trafen wir zunächst auf die Trierer Freiwilligen, die bereits einen Tag zuvor angereist waren. Anschließend erholten wir uns kurz in einem Park im Zentrum Santa Cruz' und tauschten Eindrücke mit den anderen Freiwilligen aus. Abends ging es dann mit der Flota (große Überlandbusse) nach Cochabamba, wo wir frühmorgens ankamen. Die Fahrt in der Flota selbst war zwar recht gemütlich, da es ein eher komfortabler Bus war. Dennoch konnte ich von 10 Stunden Fahrt nur 5 Stunden schlafen. 


Grandiose Aussicht von der 'Casa de Catequistas'

In Cochabamba fuhren wir mit dem Micro zur 'Casa de Catequistas' (Haus der Katechisten), was unsere Unterkunft sein würde dort. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten frühstückten wir und Araceli begann mit dem Einführungskurs um die letzten organisatorischen Fragen zu klären. Am nächsten Tag ging es erst einmal ins Stadtzentrum um noch Passfotos für unser Visum zu machen. Danach konnten wir telefonieren oder ins Internet gehen in einem nahe gelegenen Internetcafe. Dann fuhren wir zum Gelände der kath. Universität, wo Workshops zu verschiedenen Themen auf Spanisch sowie auf Deutsch stattfanden und viele Stände einiger Projekte der Freiwilligen ausgestellt waren. Hier lernte ich zum 1. Mal meinen Ansprechpartner in Camiri Humberto kennen und viele andere Mitgereiste von dort, die mir alle sehr nett und interessiert gegenüber waren. 


Christusstatue auf azurblauem Hintergrund

Mit der Seilbahn rauf zur Christusstatue mit Sebastian, Daniel und Araceli

Miriam vor wunderschöner Kulisse

Nach einem Mittagessen im Restaurant besichtigten wir die riesige Christusstatue per Seilbahn, die majestätisch über der Stadt trohnt. Das Innere der Statue selbst ließ sich ebenfalls begehen. Allerdings stellte sich dies als äußerst anstrengend heraus, da wir uns auf knapp 3000 m Höhe befanden. Dafür entschädigte uns aber ein atemberaubender Anblick über die ganze Stadt. Nach der Besichtigung ging es zurück ins Stadtzentrum zur Haupt-Plaza, wo wir noch ein wenig Zeit hatten bis zum Konzert einer Barockmusikgruppe aus San Moxos in der Kathedrale. Diese Freizeit nutzten die meisten um Cochabamba rund um die Plaza näher zu erkunden oder ins Internetcafe zu gehen. 


Plaza in Cochabamba


Plakat des Bolivien-Arbeitskreises aus Braunschweig

Das Konzert der Barockgruppe war sehr schön, da sie neben Stücken aus der Barockmusik auch traditionelle Musik aus dem Tiefland spielten, die mir mehr zusagten. Nach dem Konzert und einem Abendessen im Restaurant fuhren wir in ein Tanzlokal etwas weiter außerhalb des Stadtzentrums, wo folkloristische bolivianische Musik und dazu getanzt wurde und ich wieder die stark vertretene Gruppe aus Camiri traf, die ich zuvor schon bei den Workshops am Vormittag kennen gelernt hatte. Am darauffolgenden Tag am Sonntag stand dann der Umzug der verschiedenen Diozösen Boliviens, die zur Partnerschaft gehören, auf dem Programm, der von einer Plaza zur Kathedrale führte. 


Camirigruppe beim Umzug durch die Stadt

Dort angekommen  begann die 2-stündige Messe, die sowohl auf Deutsch als auch auf Spanisch abgehalten wurde und durch kirchliche Gesänge auf Quechua (indigene Sprache im Hochland/Tälern Boliviens) begleitet wurde. Ich selbst wurde auch bei der Übergabe des Plakates der Diozöse Camiris mit eingebunden, weil ich mit der Freiwilligen, die nächstes Jahr nach Braunschweig geht dieses Plakat nach vorne zu den Bischöfen gebracht habe um es segnen zu lassen. Nach der Messe gab es noch Empanadas (Teigtaschen) und Getränke als Snack zur Erfrischung und ich traf abermals auf die Gruppe aus Camiri, die mir mittlerweile schon sehr vertraut war. :D Anschließend gab es noch ein Abschlussessen in einem Kloster, zu dem auch Leute von der Begegnungreise und kirchliche Mitglieder zugegen waren. Das Essen erschien mir jedoch als sehr aufwendig und extravagant, was demnach auch teuer gewesen sein muss. 


Abschluss-Dinner im Kloster

Nach dem Essen fuhren wir zurück zur 'Casa de Catequistas', wo ein Großteil seine Sachen packte für die Weiterfahrt am Abend nach La Paz oder Santa Cruz. Der restliche Teil, der in Sucre den Sprachkurs hat, fuhr erst am nächsten Tag dorthin. Unsere Gruppe, die in Santa Cruz ihren Sprachkurs hat, verabschiedete sich also am Busterminal von den anderen Freiwilligen und fuhr laut Plan 10 Stunden nach Santa Cruz. Die Busfahrt selbst war für mich sehr ungemütlich, da wir von der Höhe ins Tiefland fuhren und es dementsprechend schwierig war bei dem Gerumpel einschlafen zu können. Wir kamen aber schon 2 Stunden früher an, weil der Busfahrer wieder einmal schneller durchgerast war und so mussten wir noch etwas länger auf unsere Gastfamilien warten. Meine Gastfamilie, die aus meiner Tante, Onkel und Cousin besteht kam dann aber zum Glück schon etwas früher als eigentlich vereinbart und so fuhren wir zum altbekannten Haus im Barrio California, das etwas weiter entfernt vom Stadtzentrum liegt. Mit meinem Onkel fuhr ich dann auch nach dem Frühstück zum nahe gelegenen Mercado (Markt), den er mir zeigte um zu wissen, wo ich alles finden kann und erledigte erste Einkäufe. Meine Tante fuhr dann abends mit mir noch die Strecke mit dem Micro zum Goetheinstitut ab, damit ich den Weg dorthin weiß.
Am nächsten Tag begann dann der Sprachkurs im Goetheinstitut, wo wir zunächst einen Test machen sollten um unser Niveau abzuschätzen, da es einen Anfänger- und Fortgeschrittenenkurs geben sollte. Ich kam dann mit Hannah in den Fortgeschrittenenkurs und die restlichen 5 Freiwilligen in den Anfängerkurs, der nachmittags stattfindet. Unser Kurs findet immer vormittags für 4 Stunden mit Juanjo statt, der so genannt werden möchte. :D Juanjo stammt aus Tarija, spricht kein Deutsch, obwohl er eine deutsche Mutter hat und auch äußerlich etwas europäisch wirkt, was eigentlich sehr schade ist. Der Unterricht selbst ist sehr entspannt, weil wir neben der Arbeit in einem Kursheft viel nach draußen gehen rund um die Plaza und bspw. die Kathedrale, ein Kulturzentrum und Cafés aufsuchen, damit Juanjo uns die typischen Gerichte/Getränke und Baudenkmäler Santa Cruz' zeigen kann und um natürlich viel Spanisch zu praktizieren. Im Goetheinstitut selbst steht uns auch eine Bibliothek mit Computern und eine Cafeteria zur Verfügung.
Deswegen bin ich gespannt, was wir noch so unternehmen werden um unser Spanisch noch zu verbessern! :) 
Viele Grüße aus dem sonnigen und heißen Santa Cruz nach Deutschland! :)
Caroline

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