Freitag, 9. August 2013

Endseminar in Yanacachi

So nachdem ich längere Zeit nichts mehr von hier mir hören haben lasse, melde ich mich noch einmal mit einem neuen Blogeintrag! 
Rucksäcke abladen vor der Wanderung

Lamas auf dem Weg zum Gipfel

gemeinsames Gruppenfoto auf dem Gipfel

Sicht auf den Mururata

asphaltierter Inka-Weg
Berichten möchte ich euch vom Endseminar in Yanacachi, das vom 7.-11. Juni stattfand. 2 Tage vorher machte ich mich daher auf die Reise von Camiri zuerst nach Santa Cruz mit dem Trufi (eine Art Sammeltaxi) und von dort dann mit der Flota über Nacht nach La Paz. Insgesamt sollte die Fahrt "nur" 16 Stunden dauern, aber leider waren es am Ende leider mehr als 30 mit der Fahrt von Camiri, da zwei LKW-Fahrer meinten sich überholen zu müssen, was aber misslang und dann 9 Stunden die Strecke blockierten. Deshalb kam ich dann auch erst abends in La Paz an statt schon mittags und fuhr sogleich mit dem Taxi zur Unterkunft. So konnte ich leider überhaupt nichts mehr von La Paz sehen, was ich noch nicht kannte. :/
Bergsee

Es geht immer weiter bergab!

Wildpferde

mit Miriam

kühler Bergbach
Denn am nächsten Morgen mussten wir dann schon relativ früh um 6 Uhr aufbrechen um die Wanderung zu starten. Zuerst trafen wir uns also am Treffpunkt und fuhren von dort zu der Stelle, wo die Wanderung beginnen sollte. Und so führte uns die Wanderung zu Beginn gleich auf einen Berg zu einem Kreuz, was schon sehr anstrengend war, da die Höhe von 3600 m doch ihren Tribut forderte und wir deshalb öfter kleine Pausen einlegten. Oben angekommen war die Sicht auf den schneebedeckten Gipfel des Mururata jedoch atemberaubend! :) Danach führte uns der Wanderweg, der ein gut erhaltener Weg der Inkas war, weiter hinab auf der Altiplano-Ebene vorbei an schönen blauen Lagunen, grasenden Lamas, Wildpferden, kleine Gebirgsbäche und vor allem atemberaubenden einer sich weiter verändernden Landschaft je weiter wieder uns hinabbewegten. Allerdings merkten wir auch hier langsam die Antrengung in den Knien und Beinen, wobei uns zum Glück aber ein Wanderstock behilflich war. Bald kam auch das Dorf Takesi, in dem ausschließlich Aymara lebten, in Sicht, wo wir unser mitgebrachten Brote und Obst als Mittagessen verzehrten. 
Takesi in Sicht

wie aus einem Märchen

atemberaubender Sonnenuntergang hinter den Bergen

verbrannte Erde

der langsam sich nähernde Nebel
Nach der Pause ging es dann weiter und die Landschaft begann sich allmählich zu wandeln und grüner zu werden und auch das Klima wurde langsam wärmer, da wir schon fast in den Yungas waren. Bemerkbar machte sich aber, dass es zu dämmern begann und wir eigentlich noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Berghütte ankommen sollten, da es sonst schwierig würde etwas zu sehen auf den steilen Wegen. Nachdem wir aber schon fast 12 Stunden unterwegs waren erreichte uns doch die Dunkelheit und wir setzten die Wanderung mit Taschenlampen fort und kamen zum Schluss total erschöpft und fertig in der Berghütte an, wo wir übernachten würden. Dort genossen wir dann ein lecker zubereitetes warmes Abendessen und erholten uns bis zum nächsten Morgen, an dem wir die Wanderung nach einem reichhaltigen Frühstück in Richtung Yanacachi fortsetzten. Zuerst führten uns unsere Wanderführer jedoch über eine Brücke, die lediglich aus ein paar Ästen bestand, da die vorherige Hängebrücke eingestürzt war. Nachdem auch das alle geschafft hatten wanderten wir weiter an Bächen und durch den Wald und passierten eine noch in betriebene Miene und kamen schließlich nochmal nach 7 Stunden Wanderung endlich in Yanacachi an! 
die "Brücke" muss überquert werden

Wanderung durch den Dschungel

Blick auf die Mine Colqa

wunderschöner Gebirgsbach

Mine Colqa
Der kleine Ort wirkte sehr ruhig, war aber wohl früher von mehr Bedeutung. Angekommen wurde uns sogleich unsere Unterkunft im Ferienhaus einer Pacenia gezeigt und die Seminarräume und wo wir Essen würden und zwar im Haus des Ordens von Aymara-Schwestern, die auch die Messen der Kirche leiten, da es sonst keinen Pfarrer dort gibt. Am nächsten Tag begann dann das Seminar mit der Auswertung unserer Arbeit, dem Jahr insgesamt und anderen Reflexionen. So hörten wir auch Gastvorträge über die Themen Spiritualität und die aktuelle politische Situation in Bolivien, die interessant waren und wo wir uns auch selbst miteinbringen konnten. Die Sonntags-Messe besuchten wir auch einmal und durften miterleben wie ungewöhnlicherweise die Aymara-Schwestern die Messe leiteten. An verschiedenen Abenden grillten wir auch und machten ein Lagerfeuer um noch einmal persönlich zu reflexionieren und am letzten Abend bereiteten wir einen ganz eigenen Gottesdienst vor, bei dem jeder etwas vortrug oder sang, was noch einmal ein schönes gemeinsames Erlebnis war. Danach folgte dann die Abschiedsfeier, zu der auch kurz die Aymara-Schwestern kamen. Am nächsten Tag hieß es dann Sachen zu packen, alles sauber zu hinterlassen und Abschied zu nehmen. Zurück nach La Paz fuhren wir dann mit dem Trufi und wurden noch einmal Zeuge der einzigartigen Landschaft der Yungas. Auf halber Strecke platzte dann allerdings der Reifen des Trufis und wir warteten im Regen bis der Ersatzreifen drauf saß. Angekommen in La Paz kauften sich alle sogleich ein Ticket für die Rückfahrt und wir verabschiedeten uns voneinander. Andere würde man wieder sehen beim Rückflug und für einige würde es leider das letzte Mal, dass man sich sah. Ich fuhr dann mit den Freiwilligen aus Santa Cruz und Umgebung abends zurück und diesmal verlief die Fahrt zum Glück ohne Probleme und wir kamen mittags in Santa Cruz an, wo ich dann auch sofort zurück nach Camiri fuhr.
Aussicht auf Yanacachi

Endlich angekommen!

Plaza Yanacachis

unser Seminarort

Reifenpanne
Insgesamt war es ein schönes letztes Seminar in Bolivien um noch einmal die Trierer Freiwilligen zu sehen mit denen wir leider kein gemeinsames Rückkehrerseminar in Deutschland haben würden und einen neuen Aspekt kennen zu lernen durch die Wanderung.
Demnächst melde ich mich nochmal mit dem letzten Eintrag! 
Bis dahin viele Grüße!