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| Plastik-Weihnachtsbaum mit Geschenken |
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| Picana-Weihnachtsessen mit meinen Verwandten |
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Am 21.12. machte ich
mich dann also zunächst auf zu meiner Tante nach Santa Cruz um dann 2 Tage
später nach Sucre zu meinen Verwandten dort zu fliegen um bei ihnen Weihnachten
und Silvester zu verbringen. Weihnachten wird hier auch etwas anders gefeiert
als bei uns, da am 24.12. eigentlich alles noch recht normal seinen Lauf geht,
da man noch am letzten Tag seine Einkäufe erledigt und noch bis abends
gearbeitet wird. Deshalb habe ich mit meiner Cousine auch noch Plätzchen
gebacken abends und dann wollte ich eigentlich noch in die Messe, da direkt
gegenüber des Hauses meiner Verwandten eine Kirche ist, aber das Plätzchen
backen hat dann doch länger gedauert und so ging ich dann erst in die
Christmette um 23 Uhr und das auch nur ½ Stunde, weil die Kirche einfach zu
voll war und das Stehen doch auf Dauer zu anstrengend war. Die
Geschenke-Bescherung und das Weihnachtsessen, das aus Picana, Putenfleisch mit
Kartoffeln, das in einer Art Suppe serviert wurde, fanden auch schon eher als
üblich statt, da das hier normalerweise erst nach Mitternacht erfolgt. Denn
aufgrund des fortgeschrittenen Alters meiner Großtante und Großonkel wurde das
vorgezogen, da sie schon früh zu Bett gehen. Zudem kamen auch mein Onkel und
seine Familie zu Besuch und wir verteilten unter dem künstlichen Weihnachtsbaum
kleine Geschenke untereinander. Zwischendurch besuchte ich auch Miriam, die Freiwillige in Sucre ist und dort in einem Schwesternhaus wohnt und in einer Schule arbeitet und wie sich herausstellte wohnt sie sogar in der gleichen Straße wie meine Verwandten wohnt nahe des Mercado Campesino.
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| Miriam im Schwestern-Heim |
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| mit meiner Cousine vor der Glorieta |
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| Wanderung auf dem Inka-Trail |
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| ländliche Bauernhöfe auf dem Weg nach Maragua |
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| Maragua |
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| Wunderschöne Idylle! |
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| der Krater von Maragua |
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| typisch gewebtes Muster der Jalka-Kultur |
Bis Silvester
blieb ich dann noch in Sucre um mir die Stadt näher anzusehen, die ich zwar
schon kannte, aber mir noch einige Museen anzusehen u.a. auch die Glorieta, das ein Schloss vor den Toren Sucres ist, und mich mit Freunden zu
treffen und machte eine Wanderung zum Maragua-Krater auf den Inka-Trail mit
meinem Mit-Freiwilligen Eric. Silvester feierte ich dann mit einigen anderen
Freiwilligen aus Sucre und Umgebung aber auch anderen Freiwilligen, die zu
Besuch nach Sucre kam in einem Café, wo eine Silvesterparty stattfand. An
Mitternacht gingen wir dann zur Plaza, wo das Feuerwerk stattfand und man sich
zum neuen Jahr beglückwünschte und danach wurde noch ein wenig weiter gefeiert
bis zum Morgengrauen als dann die
Bandas, also die
Gruppen der verschiedenen Feiern mit lauter Musik um die Plaza zogen. Es war
aber schön das neue Jahr einmal in Bolivien feiern zu können und die anderen
Freiwilligten, die ich seit August nicht mehr gesehen hatte, wieder zu sehen. Kurz
nach Neujahr flog ich dann nach Tarija, das eine Stadt ganz im Süden Boliviens
nahe der Grenze zu Argentinien und berühmt für seinen Weinanbau ist, um einen
Freund meiner Eltern zu besuchen und mir die Stadt anzusehen, in der ich seit
2008 nicht mehr war. Der Freund musste dann leider geschäftlich nach
Argentinien reisen, aber mit
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| Die europäischste Stadt Boliviens! |
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| mit Anna in Coimata |
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| wie eine versteckte Lagune :) |
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| die 'Casa Dorada' |
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| Plaza Tarijas |
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| wie im Paradis :) |
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| Weihnachtskrippe |
seinem Sohn und seiner
Ex-Frau unternahm ich dann einige Ausflüge wie z.B. zu den Wasserfällen von
Coimata und besichtigte die Stadt und ihre Museen. Dann ging es auf einem
leider teils nicht asphaltierten Weg per Flota zurück nach Camiri, wo ich mich
2 Tage aufhielt bis ich dann am 13.01. nach Santa Cruz reiste, da am nächsten
Tag das Zwischenseminar dort stattfand für eine Woche. Das Zwischenseminar fand
etwas weiter außerhalb vom Zentrum im 6. Ring nördlich im Centro Fe y Alegría
statt. Das Seminar begann zunächst mit dem Frühstück und danach wurde uns
erklärt wann wir uns immer treffen würden und was in der Woche so geplant war.
Wir teilten uns oft in kleinere Gruppen auf um über verschiedene Themen wie die
Projektvorstellungen, Probleme im Projekt, usw. zu reden und zu reflektieren. Diese
Reflektionen und Gespräche
waren meiner Meinung
nach sehr hilfreich und man konnte sich über ähnliche Probleme oder Erfahrungen
austauschen und unterstützen. Außerdem war es interessant zu erfahren in
welchen Projekten die anderen arbeiten und ob sie zufrieden mit ihrer Arbeit
sind. Dazu erstellten wir öfter Plakate um unsere Projekte besser vor zu
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| das Centro Fe y Alegría |
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| Karnevalskönigin von Santa Cruz |
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| Gruppenbild der Freiwilligen |
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| auf dem Weg nach Samaipata |
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stellen und unsere
Koordinatorin Eleonora, die das Seminar mit 2 Helfern und unserem Verantwortlichem
Magnus aus La Paz führte, stellte zudem einige Themenblöcke der Hermandad vor.
In unserer Freizeit konnten wir dann auch zum nahe gelegenen Mercado gehen und
abends standen uns Filme zum zur Verfügung.
Am Mittwoch fuhren wir ins Zentrum zur Plaza, da dort abends die Bischofsweihe
der drei neuen Bischöfe der kath. Kirche Boliviens stattfinden sollte. Danach
stand uns etwas Freizeit zur Verfügung in der Stadt und zum Schluss aßen wir
noch gemeinsam ein Eis in der Eisdiele. Am nächsten Tag unternahmen wir auch
einen Ausflug zu den Wasserfällen von Cuevas und den Inka-Ruinen „El
Fuerte“ in der Nähe Samaipatas,
allerdings teilte sich die Gruppe hier auf, da einige beides sehen wollte und
der andere Teil nur zu den Wasserfällen wollte. Ich fuhr nur mit zu den
Wasserfällen, da ich die Inka-Ruinen schon kannte, die Wasserfälle zwar auch,
aber sie sich eben doch immer zum Baden eignen. Spätnachmittags fuhren wir dann
wieder zurück, da es sich doch merklich abgekühlt hatte. Am Freitag hatten wir
die Möglichkeit abends ins Zentrum zu fahren. Deshalb fuhr ich auch mit und
traf mich dort mit einer Freundin und sah mir den Pre-Carnaval, also einen
Umzug vorher schon zu Karneval an, der in Santa Cruz ähnlich wie der aus Rio de
Janeiro anmutet, da es auch immer mehrere Karnevalsköniginnen mit viel
Federschmuck und kleine Umzugswagen gibt und es Tanzgruppen gibt, die typische
Tänze des Orientes, der Osten des Landes, aufführten. Am letzten gemeinsamen
Abend veranstalteten wir einen bunten Abend mit verschieden Spielen und einem
leckeren selbst zubereiteten Abendessen. Am nächsten Tag mussten wir uns auch
schon wieder verabschieden, da viele wieder zurück in ihre Projekte reisten
oder auf Reisen gingen.
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| Miriam auf dem Weg in den Dschungel |
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| leckere Krokodilssuppe :D |
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| Motorräder sind das Hauptfortbewegungssmittel |
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| Hafen und Badestrand |
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| Brunnen auf der Plaza |
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| Lagune Suárez |
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| Kakao-Frucht |
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| Ausflug auf's Land |
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| Fluss-Tour auf dem Rio Ibáre |
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| unglaublich tropisch heiß |
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Ich zog mit
meiner Mit-Freiwilligen Miriam aus Sucre ins Haus meiner Tante, die ganz in der
Nähe des Seminarortes wohnt, da wir am nächsten Tag nach Trinidad weiter reisen
wollten. Leider klappte das für den nächsten Tag nicht, weil am Sonntag Wahlen
dort waren und die Flotas am Montag deshalb nur morgens anstatt wie üblich
abends fuhren, wir aber erst abends fahren wollen und konnten. Deshalb gingen
wir am Montag noch ins Badeland und sahen uns abends im Parque Urbano das
Wasserfontänen-Spiel an. Dienstagnachmittag gingen wir noch in ein nahe
gelegenes Freibad, da der Tag wieder einmal sehr heiß war und fuhren dann
abends mit der Flota nach Trinidad. Dort angekommen organisierten wir uns erst
mal eine Unterkunft und gingen zur Plaza um uns dort mit einer Freundin Miriams
zu treffen, die in Sucre Jura studiert und aus Trinidad stammt. Diese zeigte
uns dann auf dem Motorrad, das hier Hauptverkehrsmittel ist, die Stadt näher
und lud uns öfter zum Mittagessen mit ihrer Familie und Verwandten ein.
Ansonsten machten wir noch verschiedene Ausflüge zu einer Lagune zum Baden, da
das Klima in Trinidad um ein vielfaches heißer und schwüler ist als in Santa
Cruz oder Camiri, da es im Norden Boliviens in der Amazonas-Region liegt und es
somit leider auch eine Menge stechender Mücken gibt. Außerdem sahen wir uns ein
Fisch- und Botanikmuseum an und machten eine Bootstour zum Fluss Ibaré und
damit auch eine kleine Wanderung in den Dschungel mit, wo wir trotz langer
Kleidung und Mückenschutzmittel gnadenlos von Mücken zerstochen wurden und
danach deshalb auch wegen der Hitze in den Fluss sprangen. Piranias wollten wir
auch noch fischen, aber damit hatten wir mit unserem Reiseführer leider kein
Glück, aber trotzdessen hatten wir nun auch etwas vom Amazonas Boliviens
gesehen. Am letzten Tag lud uns der Cousin der Freundin Miriams noch zu der
Molkerei seines Vaters auf’s Land ein, wo es natürlich auch sehr heiß war und
nur so von Mücken wimmelte, aber interessant war es trotzdem noch etwas mehr
von der Umgebung und der Natur Trinidads zu sehen.
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| meine Großtante und Großonkel |
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| die chuquisacenische Cueca wird natürlich auch getanzt |
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| meine Cousinen vor der Hochzeitstorte |
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| Mariachi-Gruppe als Überraschungsgeschenk |
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| Cousinen und Cousins in der Kirche |
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| meine Tante mit Eltern |
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| Comadres-Gruppe |
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| Blaskapelle |
Abends fuhren wir dann mit
der Flota wieder zurück nach Santa Cruz, wo Miriam noch einen Tag bis Mittwoch
bei meiner Tante blieb um dann wieder zurück nach Sucre zu fliegen. Ich nahm
dann am gleichen Tag noch den Bus nach Samaipata um dort 2 Tage meinen Onkel
und Cousin zu besuchen. Am Donnerstag fuhr ich dann von dort mit der Flota nach
Sucre, weil meine Verwandten mich dort zu der Goldhochzeit meiner Großtante und
Großonkel eingeladen hatten. Der Weg nach Sucre von Samaipata war anfangs noch
asphaltiert und führte dann unasphaltiert und durch die Berge durch das
Departemento Cochabamba nach Sucre und leider wurde es nachts dann auch recht
kalt, da das Fenster hinter mir zersprang und somit kalte Luft hereinkam. Bei der Goldhochzeit traf ich dann auch nochmal neue Verwandte, die ich bisher noch nicht kannte wie Cousins und Tante/Onkel aus Santa Cruz. "Comadres" erlebte ich auch noch kurz am letzten Tag in Sucre vor der Weiterreise nach Oruro. "Comadres" ist eigentlich ein typischer Brauch aus Tarija, wozu es auch das Pendant "Compadres" gibt, das bereits schon eine Woche früher stattfand umd sich an die Männer richtet. Als "comadre" bzw. "compadre" wird eine Person bezeichnet, zu der man ein sehr enges Verhältnis pflegt wie etwa die beste Freundin/bester Freund. Und dieser Person wird an diesem Tag gedacht und beschenkt. Es wird aber vor allem viel gefeiert und die Frauen werden an diesem Tag beschenkt umd mit bunten Papierschlangen behängt. Es ziehen zudem schon mittags und den ganzen Tag verschiedene verkleidete Frauengruppen mit lauter Blasmusik wie etwa als Häschen oder anders lustig kostümiert durch die Stadt um die Plaza, weshalb Comadres eher wie eine Dauer-Junggesellinen-Party wirkt, da natürlich auch viel getrunken wird.
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| Tobas-Gruppe |
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| typisch geschmückter Umzugswagen |
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| Diablada-Gruppe |
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| Osos (Bären) |
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| wunderschön bunt |
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| Suri Sicuri-Gruppe |
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| Schneckenkostüme :D |
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| mit meiner Cousine |
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| Caporales-Gruppe |
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| Llamerada-Gruppe |
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| Sehen aus wie die Hexen des Waldes! :D |
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| Selbst die Kleinsten tanzen schon mit! :) |
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| Banda (Blaskapelle) |
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| Caporales |
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| Tinku-Tanzgruppe |
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In Sucre blieb ich
dann noch knapp eine Woche um dann weiter zu reisen zum Karneval in Oruro mit
Simone, einer Freiwilligen aus Tiumayu, ein kleiner Ort in der Nähe Sucres.
Zudem reisten noch andere Freiwillige aus Cochabamba, Coroico, Sucre, Trinidad
und Santa Cruz
dorthin, wo wir dann
eine Unterkunft in einem Event-Saal hatten und Sitzplätze für den Umzug hatten.
Der Karneval begann am Freitagabend mit der Eröffnung auf der Plaza, zwar noch
ohne Tanzgruppen, aber schon mit viel Schaum und Wasser, das für Karneval üblich
ist und wie ich in Sucre schon vor Karneval erleben durfte, rumgespritzt wurde
und man sich besser einen Plastik-Poncho kaufen sollte zum Schutz. Die
Eröffnung der Tanzgruppen, die verschiedene typische Tänze wie auch die
weltberühmte „Diablada“ (Teufelstanz) tanzten, begann am Samstagmorgen schon
sehr früh um 7 Uhr und dauerte bis spät in die Nacht, aber unsere Gruppe ging
dann etwas später am Vormittag zu unseren Sitzplätzen, die auch erst mal bei
der Masse an Menschen gesucht werden mussten und blieben dort fast 9 Stunden.
Ich wollte auch noch meine Cousine aus Sucre tanzen sehen, die dort mit ihrer
Caporales-Tanzgruppe war, was dann auch klappte. Am nächsten Tag sahen wir uns
nochmal den Umzug an, allerdings fuhren einige Freiwillige schon vorher ab und
der Rest kaufte sich seine Flota-Tickets für den nächsten Tag. Abends blieben
wir diesmal noch ein bisschen länger und tanzten auch ein wenig mit. Jedenfalls
war es ein einmaliges Erlebnis den Karneval von Oruro einmal gesehen und erlebt
zu haben, allerdings ist der Karneval nicht nur mit schönen Seiten verbunden,
da es auch immer viele Betrunkene gibt und Vergewaltigungen leider nicht
ausbleiben. Am Montagabend fuhr ich dann mit Simone wieder zurück nach Sucre,
wo wir uns dann trennten und ich 2 Tage noch bei meinen Verwandten in Sucre
blieb, da mein Rückflug erst für Donnerstag nach Santa Cruz war. Von dort fuhr
ich dann am Sonntag wieder zurück nach Camiri, wo ich wieder meine Arbeit im
PIAN und der PJV aufnahm.
Bis zum nächsten Post dann, der schon bald folgen wird!
Liebe Grüße aus dem herbstlichen Camiri ins frühlingshafte Deutschland! :) |
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